Sprache ist komisch.

Zumindest romanische Sprachen. Zumindest aus muttersprachlich-germanischer Sicht.
Romanische Sprachen haben nämlich eine Einrichtung, die es in germanischen Sprachen nicht gibt, eine Art zweiten Konjunktiv.
Im Deutschen gibt es den Konjunktiv ja zum Unterscheiden von Real/Irreal im objektiven Sinn. Das kann der romanische Konjunktiv auch.
Der Subjonctif (Wer immer französisch in der Schule hatte, hat darunter gelitten.) unterscheidet dagegen zwischen Real/Irreal im subjekiven Sinn und ist damit wertend. So weit, so gut.
Jetzt kommen dann allerdings die Ausnahmen, und es gibt derer viele....
Zum Beispiel benutzt man den Subjonctif bei Verben wie denken, glauben usw. nur, wenn man sie verneint.
Kann mir mal jemand erklären, was das soll?

Der einzige Trost ist, daß das im Deutschen noch viel schlimmer ist.
Da benutzt man normalerweise den Konjunktiv I (Er sagte, sie waschen sich.) Wenn der zufällig mit einer anderen Zeitform identisch ist (bei waschen also mit dem Infinitiv), nimmt man den Konjunktiv II (Er sagt, sie wüschen sich). Wenn der "doof" klingt (also wie bei wüschen), nimmt man das Konditional (Er sagte, sie würden sich waschen.)
Alles klar?
Jetzt muß man nur noch einem Nicht-Muttersprachler erklären, wann ein Konjunktiv II "doof" klingt.....

Minus

Leichte Sprachprobleme:
Kein Mensch spricht vernünftig Englisch.

Klein:
Ich komme mir manchmal vor wie in der Schule!

Gut organisiert:
Man wird so bequem.

Elite-Verein:
Ich hab gut zu tun. Von der Stadt werde ich nicht viel zu sehen bekommen.

Plus

Offene Bürotüren:
Ich hatte heute eine Frage und -hast Du nicht gesehen- innerhalb von zwei Minuten stand ich im Büro des Direktors

Klein:
Man verliert sich nicht so leicht in der Masse.

Gut organisiert:
Das Leben kann so einfach sein. Und die Dinge können gleich beim ersten Anlauf funktioneren.

Campus-Uni:
Viele Sport-Kurse. Und die Turnhalle im Keller.
Eine gute Kantine zwei Minuten von hier, die Poststelle ist auch nicht viel weiter weg.

Elite-Verein:
Man muß nichts selbst machen. Wir haben hier im Wohnheim eine Putzfrau für unsere (großen Appartements)
Und die Kurse sind ziemlich gut.

Wehret den Anfängen!

So, der Sprachkurs wäre ohne größere Unfälle überstanden. Neben meinem Französisch konnte ich außerdem noch mein italienisches Vulgärvokabular ausbauen (Wer weiß, wozu man 's noch brauchen kann!) und ich weiß jetzt auch wie rumänische Hähne krächen.

Das frisch aufgepeppte Französisch konnte ich heute auch gleich einsetzen um mir eine Veranstaltung bizarrster Form anzuhören: Die für die Erstsemester verpflichtende Präventionsveranstaltung über die Übel von Alkohol, Zigaretten und Cannabis.
Obwohl ich ja nun kein Erstsemester mehr bin, hatte ich beschlossen, mir das nicht vorzuenthalten. Einfach um ein bißchen Spaß zu haben.
Um die Sache abzukürzen: Nach drei Stunden bin ich wenig amüsiert aus dem Saal gestürmt. Das Ganze glich eher einer rechtskonservativen Gehirnwäsche als einer Informationsveranstaltung. Bizarrerweise haben sich die Erstsemester sehr rege an der aufkommenden Moraldiskussion beteiligt, während die gesamte anwesende Erasmusriege ihre Fluchtimpulse unterdrücken mußte.

Uaaaahhhhh. Angst.

Zweiter Eindruck

Gott, diese Sprache! Ich dachte ja, ich kann sie einigermaßen. Im Moment finde ich französisch aber nicht gerade angenehm. Da war ja sogar Swahili zugänglicher. Das hörte sich so lustig an, daß es sich geradezu ins Hirn einnistete, weil man immer wieder schmunzeln musste. Meine Lieblingsbeispiele sind:
  • kwa mimi = für mich
  • kwa wawa = für sie (plural)
  • mai'ai = Eier
Das Französische dagegen ist eher anstrengend.
Vor allem die beliebige Anzahl an accents, plural -s und feminine -e, die man über jeden Text verteilen muß, machen Korrektur lesen zur Tagesaufgabe.
Na ja, ich hab ja noch ein paar Monate.

Und: Schlimmer geht's nimmer!

Erster Eindruck

Viele kleine Menschen. Viele nette Menschen.

Schweinezyklus

Im Moment hat man, läuft man durch die Stadt, ein merkwürdiges déjà-vu-Gefühl. "Das war doch schon mal...." denkt man. Und dann: "Klar, die Achtziger", kurz danach dann schon "O Gott, die Achtziger".
Ja, da sind sie wieder, die Zeiten, in denen die Männer aussahen wie Mädchen und die Mädchen wie ein Frontalzusammenstoß zwischen Farbkasten und Vogelscheuche.
Ich prophezeihe hiermit, daß wir demnächst rote Karottenhosen über die straßen stöckeln sehen werden.

Andererseits: die Erfahrung, daß alles wieder kommt, macht das Leben leichter. Es ist leichter, sich in der "neuen" Zeit zurechtzufinden und sich zu Hause zu fühlen. Das gilt nicht nur für Mode, sondern interessanterweise auch für den allgemeinenZeitgeist: die neu aufgetauchten Neocons gab es vor 20 jahren schon mal, nur hießen sie da Yuppies. Die politische Situation zeigt lustige Ähnlichkeiten mit der von 1982, genau wie der Ölpreis (ok, DAS könnte auch zusammenhängen *g*). Was heutzutage die Biotech-Branche ist, war in den Achzigern das die Computerindustrie. Alles schonmal da gewesen.
Und so stellt man irgendwann fest: Älterwerden ist doch toll. Die Welt wird auf einmal so schön vorhersehbar.
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