Sprache ist komisch.

Zumindest romanische Sprachen. Zumindest aus muttersprachlich-germanischer Sicht.
Romanische Sprachen haben nämlich eine Einrichtung, die es in germanischen Sprachen nicht gibt, eine Art zweiten Konjunktiv.
Im Deutschen gibt es den Konjunktiv ja zum Unterscheiden von Real/Irreal im objektiven Sinn. Das kann der romanische Konjunktiv auch.
Der Subjonctif (Wer immer französisch in der Schule hatte, hat darunter gelitten.) unterscheidet dagegen zwischen Real/Irreal im subjekiven Sinn und ist damit wertend. So weit, so gut.
Jetzt kommen dann allerdings die Ausnahmen, und es gibt derer viele....
Zum Beispiel benutzt man den Subjonctif bei Verben wie denken, glauben usw. nur, wenn man sie verneint.
Kann mir mal jemand erklären, was das soll?

Der einzige Trost ist, daß das im Deutschen noch viel schlimmer ist.
Da benutzt man normalerweise den Konjunktiv I (Er sagte, sie waschen sich.) Wenn der zufällig mit einer anderen Zeitform identisch ist (bei waschen also mit dem Infinitiv), nimmt man den Konjunktiv II (Er sagt, sie wüschen sich). Wenn der "doof" klingt (also wie bei wüschen), nimmt man das Konditional (Er sagte, sie würden sich waschen.)
Alles klar?
Jetzt muß man nur noch einem Nicht-Muttersprachler erklären, wann ein Konjunktiv II "doof" klingt.....
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